In diesem Artikel möchte ich euch gerne meine komplette Ausrüstung für die Radreise von Rheinsheim nach Sizilien vorstellen. Auch gibt es hier einen Einblick in meine Learnings und damit insbesondere eine ehrliche Meinung zu einzelnen Ausrüstungsgegenständen und was ich bei meiner nächsten Radreise ganz sicher anders machen werde.

P.S.: Ich werde hier zwar auf einzelne Ausrüstungsgegenstände verlinken, verdiene aber kein Geld damit (keine Affiliate Links) – Am Ende der Seite gibt es noch einmal alle Ausrüstungsgegenstände in einer Liste zu Übersicht

Ausrüstung für Radreise von Rheinsheim nach Sizilien

Mein bester Buddy

An allererster Stelle braucht es für eine Radtour vor allem eines, genau, ein Fahrrad. Ein Fahrrad mit dem Potenzial das Ziel auch tatsächlich zu erreichen. Aufgrund dessen habe ich mir schon vor der ersten Radreise einige Fahrräder angeschaut und auch ausprobiert.

Für mich maximal wichtig: Das Fahrrad darf trotz seiner Sportlichkeit nicht allzu viel Kompromisse bei dem Thema Komfort machen. Heißt, ich möchte auf dem Rad ordentlich Gas geben können und gleichzeitig richtig gut fühlen, vor allem über sehr lange Zeiträume.

Ich habe dabei bestimmt 5-6 verschiedene Gravel-Bikes (Hybrid zwischen Rennrad und MTB) ausprobiert und mich auf den wenigsten wirklich wohlgefühlt. Oft fühlten sich die Bikes „hart“ an und ich konnte mir nicht vorstellen, lange Strecken auf diesen zurückzulegen.

Irgendwann bin ich dann auf die Firma Bulls und das Rad Daily Grinder 3 gestoßen und genau das wars! Ich bin rauf aufs Bike und es hat sich direkt wie Heimat angefühlt. Super bequem, mit allem wesentlichen Zubehör (Lichtanlage, Gepäckträger, Befestigungspunkte) und dazu ordentlich schnell.

Auch bei der langen Tour hat das Rad super mitgemacht, allerdings gibt es auch ein paar Punkte, die ich inzwischen an dem Bike bemängeln muss. Zunächst die Übersetzungen der größten und kleinsten Gänge, denn wir der Anstieg steil, so ist es ein ziemlicher Kampf sich mit dem Bulls hochzuradeln. Weiterhin fehlen Befestigungspunkte an der vorderen Gabel, wodurch hier etwas mit den Gabeltaschen improvisieren musste.

Ich bin daher gerade am schauen, ob ich das Fahrrad aufrüsten kann oder doch zu einem anderen wechseln muss. Glücklicherweise kommt auch noch ein neues Modell der Reihe raus, dass genau diese Punkte berücksichtigt. Bevorzugen würde ich in jedem Fall die nachhaltige Alternative, das aufrüsten.

Ordnung als Schlüsselfaktor

Mir persönlich ganz wichtig ist eine gewisse Ordnung während einer so langen Reise. Konkret heißt das, dass ich zum einen möglichst schnell Zugriff auf die alltäglichen Gebrauchsgegenstände haben möchte, zum anderen genau weiß, wo sich was in meinen Taschen befindet. Das bringt sehr viel Ruhe in den Alltag auf Reisen und war mein wesentliches Learning aus der ersten Radreise nach Venedig.

Über die Art der Ordnung habe ich mir am Anfang der Reise sehr viel Gedanken gemacht und im Wesentlichen hat sie sich während der Reise selbst nur leicht verändert. Sehr geholfen haben mir die Packing Cubes von Ortlieb. Die finde ich alles andere als preiswert, jedoch helfen sie enorm, eine Struktur in die großen wasserdichten Ortlieb Back Roller Taschen zu bringen.

Das hilft am Ende des Tages auch beim Energiesparen und damit meine ich die geistige Energie. Die Radeltage sind sehr anstrengend und man hat in der Regel nicht mehr so viel Kapazität, um noch ewig nach den Dingen zu suchen. Weiß man genau, wo was ist, geht alles ratzfatz und ohne unnötige Energieverschwendung.

Im siebten Himmel

Schlaf spielt eine essenzielle Rolle in unserem Leben und vor allem auch bei langen sportlichen Touren. Schläft man ständig schlecht, summiert sich der schlechte Schlaf und irgendwann knickt dann auch der Körper ein. Zeitgleich wird’s dann auch mental irgendwann richtig unangenehm.

Ausgerechnet in dem Punkt war ich etwas experimentell unterwegs.^^ Während ich meinen Daunenschlafsack von Marmot (Vorgängermodell) schon länger habe und mich mit diesem super wohlfühle, waren die Isomatte und das Zelt eher Neuland für mich. Ich hab zwar zu allem recherchiert, aber am Ende muss man dann doch seine eigenen Erfahrungen sammeln.

Beim Zelt wollte ich ehrlich gesagt Geld sparen, was im Nachhinein auf jeden Fall keine gute Idee war. Zwar hat das Zelt Ferrino Grit II weitgehend alles gut mitgemacht, jedoch gibt es einige Punkte, die mich sehr gestört haben.

Zum einen besteht das Zelt nicht aus einem Innen- und Außenzelt (was ich definitiv empfehlen würde), wodurch man weniger vor Nässe (insbesondere Kondenswasser) geschützt ist, zum anderen ist die Durchlüftung des Zeltes nicht sonderlich gut. Daraus resultiert eine höhere Bildung von Kondenswasser. Alles in allem also nicht zu empfehlen.

Als Isomatte habe ich nach langer Recherche die Ultralight Insulated Air Isomatte von Sea to Summit gewählt. Diese fand ich am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, primär durch die deutliche Geräuschentwicklung, wenn man sich darauf bewegt.

Inzwischen habe ich mich daran allerdings gewöhnt und finde sie neben ihrer Leichtigkeit und dem tollen Packmaß, super bequem. Auch hier fände ich es allerdings spannend, in Zukunft noch ein paar andere Modelle auszutesten. Plus: Die Isomatte kommt mit Flickset.

Was würde ich beim nächsten Mal weglassen

Bei meiner nächsten Radtour werde ich den ein oder anderen Ausrüstungsgegenstand von Anfang an weglassen. Völlig unnötig fand ich dabei meine Jeanshose. Ich dachte dadurch fühl ich mich ab und an wie ein „normaler“ Mensch, aber am Ende des Tages habe ich sie nicht einmal gebraucht, auch wenn es sicher den ein oder anderen Anlass dafür gegeben hätte.^^

So hat sich für mich meine schlichte schwarze Badehose als Allrounder entpuppt. Am Ende habe ich also nur zwischen Jogginghose, Badehose und Radhose gewechselt. Eine Jogginghose kann allerdings auch sehr viel Platz, je nach Stoffdicke, in Anspruch nehmen, daher werde ich für die nächste Reise auf eine Zusatzhose mit dünnerem Stoff wechseln.

Während der Reise habe ich mir außerdem noch ein warmes Oberteil von Patagonia organisiert, da ich etwas Probleme mit der Kälte am Anfang hatte. Das war super komfortabel, allerdings hat diese auch sehr viel Platz eingenommen. Hier recherchiere ich gerade noch einer platzsparenden Alternative. Meine Merino-Unterwäsche war dann allerdings hinfällig.

Auch hatte ich einfach zu viel dabei. Statt drei Funktionsshirts würde ich nur noch zwei mitnehmen, statt drei Unterhosen, nur noch zwei. Und auch anstelle von drei Sockenpaaren, würde ich nur noch zwei Sockenpaare mitnehmen. Hinzu kommt maximal ein normales Baumwoll- oder Merino-Shirt für die Zeit nach dem Radeln.

Meine Ausrüstung und Positionierung am Fahrrad im Überblick

Radeln gegen Mobbing Fahrradausrüstung Anbringung

Ortlieb Back Roller rechts
Oberste Tasche:

  • Dünner Fleece
  • Halsband
  • Isolierte Mütze (für unter den Helm)
  • Sonnencreme
  • Essen wie z.B. Brot / Spaghetti

Mittlere Tasche:

  • Zahnbürste und Zahnpasta
  • Seife
  • Handtuch
  • Tabletten für meine Nierenkrankheit
  • Mini Kamm (DM)
  • Deostick

Unterste Tasche

  • Topf
  • Schüssel
  • Tasse
  • Spülmittel (DM)
  • Schwamm (DM)
  • Tuch zum abtrocknen
  • Feuerzeug
  • Teebeutel

Weiterhin haben sich in der Tasche befunden:

  • Gaskocher
  • Windschutz Gaskocher
  • Sommerschlappen
  • Toilettenpapier
  • Mini Notfallkit

Ortlieb Back Roller links:
Obere Tasche:

  • Regenjacke
  • Regenhose
  • Schuhüberzieher für Regen
  • Handschuhe

Mittlere Tasche:

  • Funktionsshirts x3
  • Merinosocken fürs Radeln x2

Untere Tasche

  • Baumwollshirts x2
  • Unterhosen x3
  • Jogginghose

Weiterhin haben sich in der Tasche befunden:

Ortlieb Fork Pack Gabeltasche rechts:

  • Tägliche Verpflegung in Form von Snacks und Obst
  • Ersatz Gaskartusche
  • Taschenmesser
  • Mini Einkaufstasche

Ortlieb Fork Pack Gabeltasche links:
Alle mein elektronischen Gegenstände

  • GoPro Hero 7 Black Edition
  • Garmin Edge Explore 2 Navigation
  • Stirnlampe
    Weitere Wertsachen (je nach Wetter auch direkt am Körper)
  • Signia Hörgeräte (Modell Pure)
  • Geldbeutel (Kreditkarte, Ausweis, Bargeld)
  • Smartphone

Vaude Trailfront II Lenkertasche

Rahmentasche oben:

  • Flicksachen und Reperaturwerkzeug
    (Mit der Tasche war ich nicht zufrieden, hier bin ich auf der Suche nach einer Neuen)

Außerdem hatte ich noch einen klassischen Seesack direkt auf den Gepäckträger gespannt. In diesem hat sich das Zelt und die Bodenplane befunden:

Vielen Dank fürs Lesen. 🙂

Kevin


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