Wir alle lassen uns gerne von anderen inspirieren und jeder von uns hat seine Vorbilder, Idole oder gar Gurus. Es müssen auch nicht immer unbedingt die großen Namen einer Szene, eines Sports oder des Films sein, nein. Auch Freunde und Familie können einen inspirieren, manchmal im Kleinen, manchmal aber auch im Großen. Heute möchte ich euch daher ein paar meiner Inspirationen vorstellen.
Inspiration in der Familie
Wir sind nicht immer auf einem grünen Zweig, aber das ist auch gar nicht nötig. Ein Familienleben besteht eben auch aus Konflikten und der daraus resultieren Chance sich selbst zu reflektieren wie auch weiterzuentwickeln. Für alle Beteiligten. Die Kinder lernen von den Eltern, die Eltern lernen aber auch mindestens genau so viel von den Kindern.
Eine intakte Familie ist allerdings auch alles andere als selbstverständlich und das darf ich immer wieder selbst beobachten. Elternteile sterben viel zu früh oder es gibt kein richtiges Familienverhältnis untereinander, es kommt zu Spaltungen innerhalb der Familie aufgrund Erbschaftsstreitigkeiten oder es gibt langwierige Ehestreitigkeiten, die am Ende vor allem bei einer Personengruppe Narben hinterlassen, den eigenen Kindern.
Umso dankbarer bin ich für unsere kleine Familie, die sich gegenseitig unterstützt und die bereit ist gemeinsam an Herausforderungen zu wachsen.
Mein Papa, der Erfindergeist
Es gibt aus technischer / handwerklicher Sicht eigentlich nichts was mein Vater Oskar nicht kann. Als gelernter Maschinenbauer hat er sich in eine unfassbare Vielzahl von Themen eingearbeitet, nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Auch ist er eine Erfindernatur und hat schon einige Dinge gebaut, die es zu seiner Zeit noch gar nicht gab (hat er wahrscheinlich wiederum von seinem Vater).
Meine Mama, die Pflanzenflüsterin
Eine absolute Powerfrau. Ähnlich wie ihr Vater hat Regina die Liebe zum Gärtnern für sich entdeckt und verbringt unzählige Stunden damit, eigenes Gemüse anzupflanzen und eine wunderschöne Wohlfühloase (inzwischen sogar zwei) in der Natur zu schaffen. Jedes Augenpaar würde sich dort satt sehen. Wohlgemerkt, trotz Dialyse und einer Niereninsuffizienz!
Meine Schwester, die Bedingungslose
Irgendwie war schon immer klar, dass meine Schwester Lara einmal eine ganz tolle, liebevolle Mutter wird. Ich finde es wunderschön, sie in ihrem Umgang mit ihren zwei Töchtern (meinen Nichten <3 :)) zu sehen und glaube, dass nichts schöner für Kinder sein kann, als die bedingungslose Liebe einer Mutter (und Vater natürlich).
Mein Bruder, das Multitalent
Brian tritt in ähnliche Fußstapfen wie unser Vater und ist ein absolutes Multitalent. Als gelernter Elektriker, bringt auch er sich ständig neue Dinge bei und es gibt inzwischen eigentlich kaum noch was, dass er nicht kann. Ja, hätte ich nur ein klein wenig des handwerklichen Geschicks mit in die Wiege bekommen, wa? 😀
freunde fürs leben
Auch mein Freundeskreis steckt voller Inspirationsquellen. Das liegt vor allem an der Vielfalt all der unterschiedlichen Persönlichkeitstypen, von jung bis alt, von bodenständig bis Freigeist, von spontan bis Planung 30 Jahre im Voraus. 😀 Alle haben sie ganz individuelle Besonderheiten, die ich sehr zu schätzen weiß und aus denen ich ebenfalls Inspiration schöpfe.
Sei es die Neugier, die Freude am Spielen und die Unvoreingenommenheit von den Kindern meiner Freunde, die Faszination der unterschiedlichen Lebensphilosophien und Lebensrealitäten oder auch die Konfrontation mit Themen, die alles andere als leichtfüßig sind. Dieser ständige Perspektivenwechsel in meinem Leben tut mir sehr gut und inspiriert mich vor allem auch dazu, offen durchs Leben zu gehen.
Es gibt keinen Weg zum Frieden, der Frieden ist der Weg. // Mahatma Gandhi
Ich folge keiner Religion und fühle mich auch nicht zugehörig, dennoch habe ich einen Glauben. Einen Glauben an etwas Größeres, was auch immer dieses Größere sein mag. Mir ist es auch ehrlich gesagt egal, ob Jesus wirklich existiert hat oder nicht. Darum dürfen sich gerne andere streiten.
Was mich an Jesus aber schon immer fasziniert, ist die Tatsache, dass er sich für andere aufgeopfert hat. Diese Selbstlosigkeit. Sich für eine Sache einzusetzen, von der man mit jeder Faser des Herzens überzeugt ist. Ähnlich wie bei Gandhi, der sich ohne Waffen für den Frieden und gegen die Unterdrückung von unzähligen Indern stark gemacht hat.
Er hat sich bewusst dem Leiden hingegeben, saß im Gefängnis, hat Hungerstreiks angeführt, damit es „seine“ Leute besser haben. Solche Taten bewegen mich auf der allertiefsten Ebene meines Herzens, das habe ich spätestens mit der Radreise „Radeln gegen Mobbing“ gemerkt. Sich für Andere einzusetzen, für einen guten Zweck, es gibt nichts, dass mich persönlich glücklicher macht.
Ich erinnere mich dabei auch noch gut an einen Satz von meinem ehemaligen Arbeitskollegen: „Pass auf, dass du dich dabei selbst nicht verlierst.“ – Doch das Gegenteil ist der Fall, ich war noch nie näher bei mir selbst. Ohne viel zu haben und ohne mehr zu wollen, geschweige denn zu brauchen.
Wer wagt, der IMMER gewinnt
Das größte Risiko des Lebens aus meiner Sicht ist es gar nicht erst ein Risiko einzugehen. Wagt man nicht, kann man nichts gewinnen. Dabei geht´s auch gar nicht um einen Pokal oder um eine Medaille. Es geht um Erfahrung, darum sich selbst weiterzuentwickeln. Grenzen auszuloten genauso wie Grenzen zu ziehen. Neues zu entdecken und ggf. auch Altes loszulassen. Dabei wird man auch mal scheitern, aber IMMER um Erfahrung reicher.
Natürlich bin ich nicht der einzige der nach Sizilien geradelt ist und es gibt in der Bikepacking-Szene einige richtig coole Menschen, die auch einfach mal um die Welt radeln. Oder gar welche, die auf unbegrenzte Zeit auf dem Fahrrad leben. Da gibt es auch unter anderem die Geschichte von Heinz Stücke, der nach 50 Jahren auf dem Fahrrad wieder zurück nach Deutschland gekommen ist. Hammer Typ!
Dann gibt es natürlich noch große Namen wie Felix Starck von Pedal the World, Jonas Deichmann mit dem ersten Triathlon um die Welt (der gerade versucht in 120 Tagen 120 Triathlons in Roth zu absolvieren), Olaf Obsommer mit seinen gewagten Wildwasser-Expeditionen und Thibaut Pinot, der bei der Tour de France die Herzen der Franzosen gewonnen hat.
Besonders beeindruckend finde ich auch die Dokumentation von Martijn Doolaard „Two years on a Bike“, Daniel Großhans mit seiner Radreise Unlimited, Paul und Hansen Hoepner mit „Berlin2Shanghai“ sowie Josh Reid, der ziemlich spannende Gravel Rennen fährt. Alle haben absolut empfehlenswerte YouTube-Kanäle und berichten dort über ihre Abenteuer (einfach nur den Namen anklicken und ihr werdet direkt darauf verlinkt).
Jetzt finde ich vor allem noch eine Sache spannend. Wie sieht es mit dir aus? Wer inspiriert dich und warum?
Liebe,
Kevin
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